Raspberry Pi mit XBMC (Raspbmc) im Test

XBMC mit Raspberry Pi im Test. Wird der Raspberry Pi zum Media Server? Welche Einschränkungen gibt es? Lohnt sich die Installation von Raspberry Pi und XBMC?

Nach der schnellen Installation und Einrichtung von XBMC auf dem Raspberry Pi erfolgte gleich der erste Test. Ich habe den Test in 5 Kategorien aufgeteilt. Foto, Musik, Videos, Bedienung und Performance.

Foto

Fotos in sämtlichen Dateiformaten werden ohne Probleme dargestellt. Die Funktion einer Diashow ist auch vorhanden. Während der Diashow kann Musik abgespielt werden. Das gefällt mir sehr gut. Eine Diashow kann auch rekursiv gestartet werden. Bei dieser Option werden auch die Fotos aus allen Unterordnern angezeigt.

Die Überblendung der Fotos funktioniert problemfrei. Die Anzeigezeit eines Fotos kann eingestellt werden.

Manchmal wurde ein Foto länger als eingestellt angezeigt. Ich kann noch nicht genau sagen woran es liegen könnte. Die Musikwiedergabe wurde bei der gesamten Diashow nicht unterbrochen.

Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten.

Musik

Die Musikwiedergabe stellt für den Raspberry Pi keine Probleme dar. Die Wiedergabe kann per Zufall oder nacheinander gestartet werden. Die Musiksammlung wird in eine Art Datenbank eingelesen. Dabei werden Informationen zum Album, Interpret, Bewertungen usw. geladen. Neu hinzugefügte Alben werden im Hauptfenster angezeigt.

Raspberry Pi XBMC – Musik – Datenbank – Titel
Raspberry Pi XBMC – Musik hinzugefügte Alben

Die MP3 Sammlung lässt sich nach allen möglichen Filtern durchsuchen. Die Wiedergabe eines neuen Songs funktioniert ohne Verzögerung.

Raspberry Pi XBMC – Musik – Datenbank
Raspberry Pi XBMC – Musik – Dateien

Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten.

Video

Die Videowiedergabe ist für mich ein wichtiger Faktor. In meiner Sammlungen befinden sich sehr viele Musikvideos. Die Videos sind in allen möglichen Formaten (avi, mpg, mpeg, mkv, m4p, ts uws.) vorhanden.  Einige Videos (avi Videos) konnte er am Anfang nicht abspielen. Der Ton wurde übertragen, jedoch das Bild fehlte. Dafür musste ich einen passenden Codec installieren. Dieser Codec ist kostenplichtig (2,40 Euro). Jetzt gibt es keine Probleme mehr. Ich habe noch kein Video gefunden, was der Raspberry Pi nicht abspielen konnte. Das hat mich sehr überzeugt.

Nach Ende eines Videos dauert es ca. 2-5 Sekunden bis das neue Video abgespielt wird. Damit kann ich leben. Da fehlt dem Raspberry Pi doch etwas die Power. HD Videos spielt er ohne Ruckeln ab. Auch der digitale Sound (5.1) wird übertragen.

Die einzige Schwachstelle war bei einem Blu-ray Rip mit DTS Sound. Die Blu-ray wurde 1 zu 1 (50 GB) auf mein NAS kopiert. Beim Abspielen läuft die Wiedergabe ca. 2 Minuten und dann bleibt das Bild kurz stehen und der Raspberry Pi muss erneut „zwischenspeichern“. Es erscheint eine Meldung oben links. Ich bin mir noch nicht sicher ob es an der großen Datenmenge oder an dem DTS Sound liegt.

Die Videos oder Filme können auch in die Datenbank importiert werden. Dabei zieht sich der Raspberry wieder Informationen aus dem Internet. Auch Filmkritiken können geladen werden. Die Datenbank macht einen sehr guten Eindruck.

Raspberry Pi XBMC – Video – Datenbank

Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten.

Bedienung

Die Bedienung mit einer Tastatur oder über ein iPhone funktioniert super. Mit dem Smartphone macht es richtig Spass. Während der aktuellen Wiedergabe können neue Videos, Fotos oder Musik gesucht werden. Die Wiedergabe wird dadurch nicht unterbrochen.

Die ausgewählten Inhalte lassen sich schnell und einfach zu einer Playlist hinzufügen. Das System unterscheidet zwischen Musik- und Video-Playlisten. Es kann zwischen beiden Playlisten mit einer Taste gewechselt werden. Es steht auch ein sogenannter „Party Modus“ zur Verfügung. Dabei werden zufällig Songs ausgesucht und in eine Playlist gepackt.

Die Bedienung des Raspberry Pi in Verbindung mit XBMC (Raspbmc) hat mich vollkommen überzeugt. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß meine Musik-, Video- und Foto-Sammlung zu genießen.

Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten.

Performance

Die Performance des Raspberry Pi (512 MB) ist sehr gut. Fast nicht zu glauben was in der kleinen Kiste alles steckt. HD Videos werden ohne zu ruckeln abgespielt. Das schafft so gut nicht mal mein Tablet. Wobei das Tablet einen schnelleren Prozessor hat.  Nur bei sehr großen Datenmengen (mit DTS Sound) stößt der Raspberry Pi an seine Grenzen. Von diesen Videos habe ich nicht viele. Deswegen stört es mich nicht weiter.

Im Betrieb ist der Raspberry Pi nicht zu hören. Es ist kein Lüfter verbaut und es kann kein Lärm durch eine Festplatte entstehen. Die Stromaufnahme von 3,5 Watt ist überzeugend. Für einen kompletten Neustart benötigt der Raspberry Pi ca. 35 Sekunden.

Ich kann das Gerät weiter empfehlen. Alle Funktionen eines Media Servers erfüllt der Raspberry Pi.

Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten.

9 Kommentare
  1. Bernhard
    Bernhard sagte:

    Hallo Admin!

    Toller Artikel. *klatsch*

    Ich bin darauf gestoßen, da ich meinen Pi2 zu einem DLNA Server für webradio machen möchte. Meine Sony Micro-Anlage versagt mir dafür leider den Dienst (vtuner), da Sony unfähig ist seinen Kunden den vtuner Service weiterhin zur Verfügung zu stellen – aber lassen wir das.

    Ich habe die raspbmc schon mal kurz für Video etc getestet und bin dann auf reine Audio-Distributionen wie musicbox u.ä. umgestiegen, die aber nur DLNA clients ermöglichen. D.h. mein Radio sieht diese clients logischerweise nicht im Heimnetzwerk.

    Meine Frage:
    kann die xbmc auch webradios, also streams von Diensten wie vtuner, tunein o.ä. verarbeiten? Dann wäre ich für immer ein glücklicherer Mensch!

    Schönen Dank erstmal für die Hilfe!

    Lg aus Ösiland!
    Bernhard

    Antworten
    • admin
      admin sagte:

      Hallo Bernhard,

      XBMC ist echt eine tolle Sache. Ich habe XBMC auf meinem Amazon Fire TV installiert. Da läuft es noch besser. Die Performance ist unglaublich. Einen Bericht habe ich darüber auch geschrieben. XBMC heißt jetzt Kodi. Auf der Homepage von Kodi findest du auch ein Plugin für Webradio. Das muss du nur installieren und schon wird der Pi zum Webradio Client. Viel Spass.

      Beste Grüße

      Antworten
  2. Fendee
    Fendee sagte:

    Hi Alex,

    meine Freundin hat eine PI mit XBMC.
    Ich habe ein iPhone. Sobald die beiden Geräte im Netzwerk sind wird mir auf dem iPhone sofort Airplay angezeigt. Ein Klick auf das AirPlay Symbol, schon wird der Inhalt Videos/Ton) ohne Probleme von der PI abgespielt. Einfach nur gut die PI als Mediacenter :)

    Wünsche einen giten Rutsch und viel Spaß mit der PI :)

    LG
    Carsten

    Antworten
  3. Alex
    Alex sagte:

    Hallo Admin,
    Danke für den ausführlichen Beitrag zum Raspberry,
    Welchen NAS Server haben sie benutz?
    Muß ich beim Kauf einer NAS auf irgendwas achten?

    Haben sie auch kühlkörper angeklebt?

    Schöne Grüße

    Antworten
    • admin
      admin sagte:

      Hallo,

      ich habe ein Synology NAS im Einsatz. Sie können aber auch jedes anderes NAS verwenden. Es sollte DLNA unterstützen. Dann gibt es keine Probleme. Den Raspberry habe ich nicht mit Kühlkörper beklebt. Das ist bei mir nicht notwendig. Ich habe ihn sogar etwas übertaktet.

      Viele Grüße

      Antworten
      • Alex
        Alex sagte:

        Hallo,

        Danke. Ich hatte mir eine NAS von Zyxel NSA325 v2 ausgesucht,
        Hat auf jedenfall DLNA, gute Kritik erhalten und zum guten Preis.
        Frage: in welchem RAID lassen sie die NAS laufen?
        Und wie sieht es mit AirPlay aus? Lässt sich das bewerkstelligen?
        Schöne Grüße

        Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert